Jahresrück- und Ausblick des Bürgermeisters

Interessantes für Sie zusammengestellt

Bürgermeister Kay Goßmann

Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger von Brotterode-Trusetal, sehr geehrte Unternehmerinnen und Unternehmer,

der Blick am Morgen in die Tageszeitung bedeutet derzeit, sich mit vielen schlechten Nachrichten aus verschiedenen Gegenden der Welt auseinandersetzen zu müssen. Da stehen zum einen der Krieg im Nahen Osten und der schon bald drei Jahre andauernde Krieg in der Ukraine ganz oben in unserer Wahrnehmung. Hinzu kommen politische Beben auf Bundesebene, die in eine vorzeitige Bundestagswahl münden, eine komplizierte Regierungsbildung sowohl in Sachsen als auch im Freistaat Thüringen, die viele Familien umtreibende Teuerung, die seit Jahren einfach nicht enden will, wie auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der westlichen Welt, die in Brotterode-Trusetal mit der Schließung dreier bedeutender Unternehmensstandorte innerhalb weniger Jahre ganz besonders zu spüren ist! Das alles geschieht in einer Zeit, in der sich unsere Stadt vor ein paar Jahren aufgemacht hat, zu altem Selbstvertrauen zurückzufinden und sich durch das immer bessere Zusammenwachsen von Brotterode und Trusetal auch ein Stück neu erfinden musste. Die Fortschritte sind unübersehbar. Unsere Jugend, die gemeinsam die beiden Schulen besucht - sie lernt zusammen, trifft sich und ist in den gleichen Vereinen aktiv, die ihrerseits immer besser zusammenarbeiten oder gar vereinigt haben. Man hilft sich halt.

Wir erinnern uns ungern an die besonders schwierige und investitionsarme Zeit vor Jahren, die uns zu unseren Nachbarkommunen in teils erheblichen Rückstand gebracht hat. Umso mehr freut es mich, dass es uns gemeinsam trotz mancher Hürden in den vergangenen Jahren gelungen ist, eine Trendwende einzuleiten mit der aussichtsreichen Folge, dass wir innerhalb der nächsten drei Jahre bis zu 16 Millionen Euro investieren werden. Das ist für uns so viel, wie selten zuvor!

Zugleich haben sich im ablaufenden Jahr wiederum viele Ehrenamtliche in den Vereinen, Kirchengemeinden und anderen Organisationen unserer Stadt mit Herzblut eingebracht und uns sozial, wie sportlich aber auch kulturell viel Lebensqualität und menschliche Wärme geschenkt. Dafür sage ich allen Engagierten von ganzem Herzen Danke. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz würde vieles nicht möglich sein.

Doch nun der Reihe nach: Unsere beiden Bibliotheken in Brotterode und Trusetal erfreuen sich auch in einer zunehmend digitalisierten Welt mit ihren veränderten Lesegewohnheiten großen Zuspruchs. Damit dies weiter so bleibt und letzte Renovierungen in den Einrichtungen lange zurück lagen, hatten wir im Herbst vergangenen Jahres mit unserer Bibliothekarin eine Modernisierungsstrategie erarbeitet und auf den Weg gebracht. Dazu gehörten der Ersatz und die Beschaffung hunderter neuer Buchtitel genauso wie umfangreiche Renovierungsarbeiten und die Umgestaltung der Bibliothek in Trusetal zu einem Treffpunkt zum einfach nur Lesen oder für ganz verschiedene Veranstaltungen. Eigens dazu gibt es nun einen großen Konferenztisch mit moderner Medien- und Präsentationstechnik, um den sich die Buchregale reihen. Während die Bibliothek im Rathaus in Trusetal fertiggestellt ist, werden die Umbauarbeiten in Brotterode, im Haus des Gastes im kommenden Jahres umgesetzt werden. Ganz besonders freuen wir uns, dass wir in diesen Tagen bereits das dritte Mal in Folge von der Unterstützungsbereitschaft der MVB GmbH als Unternehmen der Börsenvereinsgruppe des Deutschen Buchhandels profitieren können und hunderte aktuelle Buchtitel kleinerer Verlage, die an dessen Stand auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig ausgestellt waren, kostenlos überlassen bekommen. Das freut alle Leserinnen und Leser natürlich umso mehr, als dass der städtische Bestand in den vergangenen Jahren wegen stets knapper Mittel für Neuerwerbungen nur eingeschränkt aktuell zu halten war. Da von jedem Titel gleich zwei Exemplare zur Schenkung gehören, können beide Bibliotheken gleichermaßen komfortabel ausgestattet werden.

Wenn wir auf den Winter 2024 zu sprechen kommen, vertrösten wir uns einfach mit der Hoffnung, dass es eine neue Chance in der bevorstehenden Saison für ihn gibt! Denn viel war`s wieder nicht, was er da in seinem Gepäck gehabt hat. Immerhin aber so viel, dass unsere vielen eingespielten freiwilligen Helfer zumindest für kurze Zeit unsere Stadt in eine wie immer attraktive Wintersport- und Wettkampfstätte verwandeln konnten. Fehlen dürfen dabei auf keinen Fall unsere beiden Skilifte in Brotterode und Laudenbach, um die sich ehrenamtliche Helfer das ganze Jahr über kümmern. Im Sommer sind es Reparaturen und Wartungsarbeiten an der Technik; Trassen gilt es freizuhalten und zu pflegen, bis es im Winter bei reichlich Schnee schließlich heißt: „Motoren an“ und auf den Pisten „Ski Heil“. Genauso wenig fehlen dürfen unsere 20 km immer bestens präparierten Loipen und 30 km Skiwanderwege, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind. Und nicht zu vergessen, unsere freiwilligen Eismeister, die, wenn es die kalte Witterung zulässt, die weit und breit einzige Natureisbahn im Eisstadion herstellen. Soweit kein Training oder Wettkämpfe stattfinden, ist jeder, der gern einmal auf Kufen seine Runden dreht, auf das Herzlichste willkommen! 

Diese wintersportliche Vielfalt und die Verlässlichkeit unserer vielen Helfer sind es, die uns jedes Jahr viele tausend Gäste bescheren und zu ausgezeichneten Gastgebern werden lassen!

Doch bleiben wir noch ein wenig beim Wintersport: Dazu gehören neben dem Biathlon, das mit dem Talentleistungszentrum und dem Wintersportverein in Trusetal vertreten ist, natürlich auch das Skispringen ebenfalls mit eigenem Talentleistungszentrum für Ski Nordisch und als jährliches Großereignis der FIS Continental Cup Brotterode. Bevor der COC nunmehr für ein Jahr Pause in Brotterode macht, hieß es nach wieder vielen tausend Helferstunden und bei einigermaßen guten Wetterbedingungen im Februar 2024 Abschied von der alten Inselbergschanze zu nehmen. Doch zuvor hatten zunächst noch einmal die internationalen Nachwuchsathletinnen und -athleten vor mehreren tausend begeisterten Zuschauern ihre bis ins Detail präparierte Bühne. Und die Veranstalter ganz schnell ein befreites Gefühl, dass sich all die Mühen wieder einmal gelohnt haben! Gelohnt hat es sich am Ende auch für die Slovenin Tina Erzar, die mit 118 Meter auf der „alten Dame“ noch einmal ordentlich aufdrehte und im Schanzenrekord mit Daniela Iraschko-Stolz aus dem Jahr 2011 gleichzog. Wenig später dann, am Wettkampfsonntag, 18.02.2024 um genau 15:06 Uhr war es schließlich soweit: nach 55 Jahren hieß es mit dem unwiderruflich letzten Sprung von der alten Inselbergschanze Abschied zu nehmen. Unter lauten „Zieh“-Rufen sprang Seniorenweltmeister und jahrelanger Vorspringer Marco Gohlke vom Tabarzer SV den im Auslauf gespannt wartenden Zuschauern und jungen Athleten entgegen – ein Moment unbeschreiblicher Emotionen!

Doch wie geht es eigentlich weiter? Mancher mag, weil das alte Bauwerk noch immer steht, womöglich schon am guten Projektausgang zweifeln; doch das ist nicht der Fall. Wie so oft in Großprojekten steckt der Teufel im Detail. Eigentlich war vorgesehen, dass der Anlaufturm im Sommer 2024 zurückgebaut wird. Aber die nach wie vor in Betrieb befindlichen Antennen dreier Mobilfunkanbieter am Kopf der Anlage ließen dies bisher nicht zu. Die Standortsuche und statische Herausforderungen für einen provisorischen Funkturm in unserer Höhenlage mit hier zu erwartender Eislast waren am Ende schwieriger zu lösen als eingangs gedacht. Inzwischen ist jedoch ein Standort gefunden und das Provisorium in Umsetzung. Damit wird im kommenden Frühjahr, sobald das Wetter es zulässt, der Weg frei für den Rückbau des alten Anlaufbauwerks und den Tiefbau für die neue Anlage sein. Parallel dazu sind seit vielen Monaten die Planer eifrig an der Arbeit, gilt es doch neben dem Entwurf und der Gestaltung des eigentlichen Bauwerkes auch für das notwendige Baurecht zu sorgen. Voraussetzung dafür ist die auch hier aufwändige Aufstellung eines Bebauungsplanes, denn den gab es für die Arena bisher nicht. All das geschieht gleichzeitig und planmäßig, so dass noch im alten Jahr der Bauantrag gestellt und damit ein weiterer Meilenstein erreicht werden wird.

Einen schweren wirtschaftlichen Rückschlag bedeutete für viele hundert Familien und unsere Stadt das Ende des Automobilzulieferstandortes von Marelli Automotive Lighting in Brotterode. Nach 78 Jahren lief Ende März der letzte Scheinwerfer vom Band. Seither befindet sich das Werk in Abwicklung und die Liegenschaft in der Vermarktung. Leider konnte bis zum heutigen Tag noch kein Investor gefunden werden. Deshalb wird es für die nächsten Jahre eine gewaltige Aufgabe für unsere Stadt bleiben, aktiv an der Neuausrichtung des Standortes beteiligt zu sein und die Landespolitik immer wieder mit an den Tisch zu holen. Allein, soviel ist klar, schaffen wir das nicht, ist die Aufgabe einfach zu groß!

Pünktlich Gründonnerstag hieß es wieder traditionell „Wasser marsch!“ am Trusetaler Wasserfall. Ein paar hundert Besucher hatten sich mit ihren Kindern versammelt und genossen bei Sonnenschein, Ostereiern und musikalischen Klängen im Café Wintersport den Saisonauftakt. Dem voraus gingen einmal mehr umfangreiche Verkehrssicherungsmaßnahmen mit der Fällung morscher Bäume mit schwerer Technik und der allgemeine Frühjahrsputz an Wasserfallgraben, am Auslauf und auf dem gesamten parkähnlichen Gelände. Nach grandiosem Saisonstart, besuchten wieder viele tausend staunende Besucher unsere künstliche Attraktion. 

Voller Erwartung sehen wir schon heute der nächsten Saison entgegen, die dann die 160. seit der Erbauung 1865 sein wird und die es ordentlich zu feiern gilt. Längst sind die Vorbereitungen dafür angelaufen. Doch zunächst wird im Frühjahr zur weiteren Verbesserung der Infrastruktur noch ein neuer sicherer Gehweg zum Klangpfad im Trusepark zu bauen, wie auch der vorhandene entlang der Kreisstraße bis zur nächsten Wanderwegeinmündung zu verlängern und eine Bushaltestelle aus dem Kreuzungsbereich zu verlegen sein. Das Land Thüringen hat über die Thüringer Aufbaubank dafür Fördermittel zur Verfügung gestellt, die wir vor wenigen Tagen aus den Händen von Staatssekretär Karsten Feller überreicht bekamen. Soweit die Arbeiten ihren geplanten Lauf nehmen, werden wir hoffentlich rechtzeitig fertig sein, wenn die Wasserfallfestwoche mit vielen Höhepunkten vom 16. bis 22. Juni 2025 stattfinden wird! Seien Sie schon heute gespannt darauf und freuen Sie sich auf herzliche Begegnungen mit Ihren Familien, Freunden und Bekannten und einzigartige Stunden!

Grund zur Freude gab es, als wir am 17.04.2025 aus den Händen von Staatssekretärin Elisabeth Kaiser den Förderscheck in Höhe von 1.453.350 Euro aus Mitteln des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ für die lang ersehnte Sanierung der Sporthalle in Brotterode, die insgesamt ca. 2.000.000 Euro kosten wird, erhalten haben. 

Die Halle befindet sich noch weitgehend im Urzustand, so wie sie in den 1980iger Jahren erbaut worden ist. Nach abgeschlossener Planung sollen gegen Ende 2025 die Bauarbeiten beginnen und in 2026 abgeschlossen sein. Weiter ist das Deutsche Rote Kreuz mit seiner neuen Rettungswache am Standort „Breite Wiese“ unmittelbar neben der Sporthalle in Brotterode, die der Landkreis Schmalkalden-Meiningen durch einen privaten Bauherrn bauen lässt, anmietet und dem DRK-Kreisverband Schmalkalden e.V. untervermietet. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, durch die Investition zukünftig wieder beste Bedingungen für den Rettungsdienst in Brotterode zu wissen und den Standort langfristig erhalten zu haben.

Langfristig denken wir auch, wenn es um die Zukunft des Inselbergbades geht. Wie wichtig Schwimmbäder sind, wurde zuletzt in einer Tagung vor Politikern der Regierungsfraktionen, zu der Heilbäderverband und Arbeitskreis Bäder eingeladen haben, deutlich. Sie alle haben mit steigenden Ausgaben für Energie und Personal zu kämpfen, wodurch immer mehr Bäder in existenzielle Schwierigkeiten geraten. Dabei erfüllen sie wichtige Aufgaben für unsere Gesellschaft, etwa für die Gesunderhaltung, für den Breitensport aber auch für den Schulsport. Tausende Kinder lernen in Thüringer Schwimmbädern das Schwimmen, auch bei uns. Damit das weiter so bleiben kann, kämpfen wir um Unterstützung kommunaler Bäder durch den Freistaat. Für dieses Jahr war das bereits gelungen. Das Land kompensierte die gestiegenen Kosten mit 178.000 Euro. Die größten Steigerungen gab es bei uns bei den Kosten für den Strom. Gleichzeitig gilt es jedoch die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass zukünftig erheblich weniger Energie im Bad verbraucht und viel davon selbst produziert wird. Und dies um so mehr, als dass Teile der Anlagen nach 25 Jahren Dauerbetrieb verschlissen oder einfach technisch veraltet sind. Für dieses notwendige Großvorhaben stehen nach erfolgreich absolviertem Wettbewerb unter einer Vielzahl an Projekten für Brotterode-Trusetal EFRE -Fördermittel (Europäischer Fond für regionale Entwicklung) bereit, für die bis Jahresende ein umfangreicher Förderantrag zu stellen ist. Noch im ersten Halbjahr 2025 rechnen wir mit dem Zuwendungsbescheid und in 2026 dann schließlich mit dem Umbau.

Eine weitere Aufgabe im Pflichtenheft für den Förderantrag zur energetischen Sanierung des Inselbergbades bildete die Erstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes. Dazu hatte die Öffentlichkeit eine erfreulich viel genutzte Gelegenheit, sich mit der Beantwortung von Fragen zu unserer Stadt in den Prozess mit einzubringen. Inzwischen steht das später öffentliche Dokument kurz vor der Vollendung und wird zukünftig fortgeschrieben. Es ist zugleich zwingende Voraussetzung für zukünftige Förderanträge.

Mit Leben füllen Almut Romeiß, Margit Storch und Gabi Wackes allwöchentlich die beliebten Nachmittage mit unseren Senioren in Brotterode und Trusetal. Ihnen sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön gesagt. Ständig wechselnde Themen lassen jeden veranstalteten Nachmittag zu etwas ganz Besonderem werden. In bleibend schöner Erinnerung wird bei den Teilnehmenden die dreitägige Fahrt mit dem Bus nach Wörlitz und Dessau mit Bauhaus, Anhaltischem Theater und Technikmuseum „Hugo Junkers“ sein.

Seit 8. Juni ist die Liste der Nationalerbe-Bäume um eine weitere Besonderheit reicher geworden, die „Dicke Lärche“ an der Waldhausstraße bei Trusetal. Sie ist etwa 280 Jahre alt, sensationelle 47 m hoch und weist einen Stammumfang von etwa 5m auf. In einer feierlichen Zeremonie wurde dazu eine Tafel vor der wohl dicksten Lärche Deutschlands eingeweiht. Die Kosten dafür wurden vom Kuratorium Nationalerbe-Bäume übernommen.

Wenig später hatten beide Stadtteilwehren Grund zur Freude. Die im Dezember 2022 bestellten Mannschaftstransportwagen (MTW) konnten nach weiterer Aufrüstung in einer Floh-Seligenthaler Werkstatt im Juli in Dienst gestellt werden. Die alten waren in die Jahre gekommen und einer von beiden ist wirtschaftlich nicht mehr zu reparieren gewesen. 

Die Fahrzeuge reihen sich ein in eine zuletzt wieder deutlich anziehende Investitionstätigkeit in Gebäude, Ausrüstung und Bekleidung unserer Wehren. Das nächste Großprojekt wird das neue Feuerwehrgerätehaus für die Stadtteilwehr in Brotterode sein. Die Bedingungen für unsere Kameradinnen und Kameraden sowie die Jugendfeuerwehr sind am alten Standort unmittelbar neben dem ehemaligen Brotteröder Rathaus nicht mehr zeitgemäß und genießen nicht mehr als Bestandsschutz. Wir haben auch hier den Handlungsdruck erkannt und arbeiten mit der Feuerwehr an dem Ziel, in etwa 2 Jahren neue Hallen beziehen zu können. Allen Kameradinnen und Kameraden unserer beiden Wehren gilt stellvertretend für unsere Einwohner an dieser mein besonderer Dank für ihre stete Einsatzbereitschaft. Sie stellen sich dieser großen gemeinschaftlichen Aufgabe freiwillig ohne dabei auf die Uhr oder das Wetter zu schauen, jeden Tag und oft ein Leben lang!

Einen Schwerpunkt aller Investitionen sowohl aktuell als auch in den kommenden Jahren bildet der Straßen- und Wegebau. Hier ist unser Nachholebedarf gewaltig. Während in der Kirchberg und die Friedensstraße in Trusetal eine große Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Wasserversorgungszweckverband GEWAS und der Thüringer Energie gegenwärtig in Arbeit ist, konnte der erste Bauabschnitt der Teichstraße in Brotterode innerhalb weniger Monate zu einem guten Abschluss gebracht werden. Für das kommende Jahr ist der zweite, etwas aufwändigere Abschnitt mit der Brücke über das Inselwasser vorgesehen. Ebenfalls vorbereitet ist der grundhafte Ausbau in der Stollenwiesenstraße. Bevor es hier im Frühjahr losgeht, werden alle Anwohner rechtzeitig in einer Versammlung informiert. 

Die Stützmauer in der Liebensteiner Straße mit dem Neubau des Fußweges wird gegenwärtig geplant und voraussichtlich 2026 gemeinsam mit dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (TLBV) gebaut werden. Bis dahin heißt es sich leider noch mit den Verkehrseinschränkungen in Geduld zu üben. Ebenfalls geplant ist für 2026 der Ausbau der Schmalkalder Straße bis Ortsausgang. Diese befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Bei der Gelegenheit plant die Stadt gleich einen neuen Gehweg beginnend an der Kreuzung Schützenhofstraße bis zum Inselbergbad zu errichten und so das Bad fußläufig sicher anzubinden. 

Für die neue Brücke in Wahles zeichnet sich mit dem Denkmalamt inzwischen eine Lösung ab. Vorgesehen ist, die alte Brücke abzutragen und eine neue, etwas breitere Bogenbrücke aus Beton zu errichten. Dabei soll mithilfe des vorgefundenen historischen Sandsteinmauerwerkes die Betonkonstruktion verkleidet und das alte Bild erhalten bleiben. Geduld heißt es weiterhin aufzubringen in der Eisensteinstraße. Da sich die Arbeiten in Floh-Seligenthal auf der später benötigten Umleitungsstrecke immer weiter verzögert haben bzw. umfangreicher wurden, soll Baubeginn erst 2027 sein und damit gleich mehrere Jahre später als ursprünglich geplant. Wir sind darüber sehr unzufrieden und werden alles tun, damit nicht weitere Verzögerungen eintreten!

Während wir bis vor wenigen Jahren noch über ein nur kleines Netz an Radwegen verfügten, arbeiten wir heute kontinuierlich an dessen Erweiterung als auch an der Qualitätssteigerung vorhandener Wege. So wurden im Herbst erst weitere Teilabschnitte des Truseradweges bis zur Gemarkungsgrenze nach Breitungen asphaltiert und für Radfahrer sicherer gemacht. Zugleich geht für viele Radbegeisterte ein seit über zwei Jahrzehnten gehegter Wunsch in Erfüllung, die Verlängerung des Mommelsteinradweges von Auwallenburg nach Brotterode. Der erste Baggerstich an der ehemaligen Bahnlinie ist vor wenigen Wochen erst erfolgt und die Fertigstellung der etwa 5,5 km langen Strecke für Ende August 2025 vorgesehen. Fast 2,2 Millionen Euro werden hierfür investiert, von denen 90% aus Mitteln der GRW stammen.

Als waldreiche Kommune leben wir seit mehreren Jahren mit den Folgen der Borkenkäferkatastrophe. Mancher Hektar Wald ist dem Schädling seither auch bei uns zum Opfer gefallen. Um den Schaden einzugrenzen und letztlich den Wald zu erhalten, sind unsere Mitarbeiter ununterbrochen im Einsatz und sorgen für eine zügige Aufarbeitung des geschädigten Holzes. Während die vergangenen beiden recht feuchten Jahre für eine leichte Entspannung gesorgt haben und der Absatzmarkt für Holz einigermaßen stabil geblieben ist verlieren wir den Blick nicht für Wiederaufforstung. Jedes Jahr werden einige tausend junger Bäume in unterschiedlichen Sorten in die Erde gebracht. Dies geschieht zuweilen auch in Pflanzaktionen unter Mithilfe der Bevölkerung. Hinzu kommen für unsere Mitarbeiter im Forst die Pflege und Erhaltung unserer umfangreichen touristischen Infrastruktur mit Wegebau, Schutzhütten und Brunnen.

Ab kommendem Jahr wird es, sobald die Genehmigung dafür vorliegt, eine weitere Bestattungsform in unserer Stadt geben, die Beisetzung im Wald am Seimberg in Brotterode. Nach umfangreichen Vorbereitungen und Beratungen in verschiedenen Gremien konnten im Frühjahr alle notwendigen Beschlüsse mit großer Mehrheit gefasst werden. Seit einigen Jahren verzeichnen wir eine verstärkt wiederkehrende Nachfrage nach Waldbestattungen, die wir fortan mit Unternehmen Ruheforst bedienen möchten.

Voraussetzung für viele künftige Investitionen in unserer Stadt ist eine solide kommunale Finanzpolitik. Nicht alles, was auf Wunschzetteln steht, geht. Erst recht nicht immer gleich. Gleichwohl sehen wir es als gewaltigen Erfolg, in den vergangenen 5 Jahren kontinuierlich Altschulden ausgehend von 3.482.845,68 Euro im Jahr 2019 auf 1.696.867,57 Euro zum 31.12.2024 abgetragen zu haben. Das entspricht dann einer Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von „nur“ noch 331,81 Euro, die inzwischen deutlich unter Thüringer Durchschnitt liegt! 

Nun sind Kredite aber nicht per se etwas Schlechtes, im Gegenteil, auch wir werden sie wieder benötigen. Mit großer Sicherheit nämlich schon dann, wenn die Sanierung des Inselbergbades ansteht. Doch auch hier wird es sich ausschließlich um rentierliche Kredite handeln, deren Kapitaldienst aus der Ersparnis der nach dem Umbau wirtschaftlich arbeitenden Schwimmbadtechnik erbracht wird. Ähnlich funktionierte das, als vor vier Jahren die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED erfolgt ist. Auch damals erfolgte die Kredittilgung ausschließlich über eingesparte Stromkosten.

Nach vielen Jahren der Haushaltskonsolidierung, die unsere Einwohnerschaft verlässlich mitgetragen hat, bleibt es erklärtes Ziel, sie mit Ablauf des kommenden Jahres hinter uns zu lassen. 

Leider kann an dieser Stelle die Aufzählung der Ereignisse und Vorhaben nicht vollständig ausfallen, genauso wenig es mir gelingen kann, jedes ehrenamtliche Engagement, sei es privat oder im Verein, zu erwähnen und einzeln zu würdigen. Daher möchte ich an dieser Stelle noch einmal allen Bürgerinnen und Bürgern von ganzem Herzen Dank sagen, die auf vielfältigste Weise den städtischen Zusammenhalt durch Ihren persönlichen Einsatz gestärkt haben. 

Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden ein friedvolles Weihnachtsfest, etwas Abstand vom Alltag und Kraft für ein gutes Jahr 2025. Möge es ein Jahr voller Glück, Gesundheit, Frieden und vieler guter Entwicklungen auch für unsere kleine liebenswerte Bergstadt werden. 

Ihr Bürgermeister

Kay Goßmann

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