Schon von Weitem sieht man die beiden Türme von Schloss Friedenstein, die imposant in den Himmel ragen. Sie sind Teil einer gewaltigen frühbarocken Anlage, die inmitten eines ausgedehnten Parks liegt. Herzog Ernst I. von Sachen-Gotha ließ das Schloss zwischen 1643 und 1654 auf den Ruinen seines Vorgängerbaus, der Burg Grimmenstein, errichten.
Er gibt ihm den Namen „Friedenstein“ und setzt damit in den kriegsmüden Jahren zum Ende des 30-jährigen Krieges ein Zeichen für eine neue, friedlichere Zeit: Auch auf dem Schlussstein am Hauptportal verewigt der Herzog seine Friedensvision für sein Land mit den Worten „Friede Ernehret, Unfriede Verzehret“.
Im Nordflügel des Schlosses sind die prächtigen barocken und herzoglichen Gemächer aus Barock und Rokoko sowie die Kunstkammer zu sehen, die Keimzelle der Universalsammlung auf dem Friedenstein. (Die klassizistischen Räume im Westflügel sind derzeit wegen Sanierungsarbeiten leider nicht zugänglich).
Die Wohnräume sind so einzigartig wie die Exponate vielseitig: Sie reichen von vergoldeten Elefanten und Nautilus-Pokalen über einen originalen Napoleon-Hut bis hin zu präparierten Tigern und astronomischen Geräten. Einen besonderen Schatz beherbergt der Westturm: Hier befindet sich das barocke Ekhof-Theater, eines der wenigen Theater der Welt mit funktionierender Bühnenmaschinerie aus dem 17. Jahrhundert.
Der Schlosskomplex beherbergt außerdem das BROMACKER
lab, die naturkundliche Ausstellung „Tiere im Turm“ und die Schlosskirche. Zum Friedenstein-Ensemble gehören neben dem Englischen Garten – einem der ältesten auf dem europäischen Festland - auch das Herzogliche Museum am Fuße des Schlosses und die barocke Orangerie.